Wie laufen Insolvenzverfahren ab?

Nach Abschluss der Wohlverhaltensphase folgt die Restschuldbefreiung: Sie werden als Schuldnerin beziehungsweise Schuldner von sämtlichen noch ausstehenden Forderungen befreit. Damit verlieren die Gläubiger ihre Ansprüche auf noch verbliebene offene Forderungen. Mit der Restschuldbefreiung endet die Privatinsolvenz.

Was passiert nach insolvenzeröffnung?

Nach dem Antrag auf Insolvenzeröffnung erfolgt eine Prüfung durch das Insolvenzgericht, ob ein Insolvenzgrund vorliegt und ob die Insolvenzmasse (Schuldnervermögen) die Verfahrenskosten deckt. Die Zeit zwischen Antrag und Eröffnung wird als Insolvenzeröffnungsverfahren bezeichnet.

In welcher Reihenfolge werden Gläubiger bedient?

Das Gesetz sieht jedoch verschiedene Rangstufen vor, sodass bestimmte Gläubiger bevorzugt befriedigt werden, sich also als erstes aus dem Vermögen befriedigen dürfen. Vereinfacht lässt sich sagen, dass folgende Rangfolge gilt: Aussonderungsberechtigte Gläubiger. Absonderungsberechtigte Gläubiger.

Was ist der Schlusstermin im Insolvenzverfahren?

Im Schlusstermin erläutert der Insolvenzverwalter den Verlauf des Insolvenzverfahrens rückblickend. Hat der Insolvenzverwalter zuvor sämtliche Vermögensgegenstände verwertet und wurden in der Regel die zur Insolvenztabelle angemeldeten Forderungen geprüft, wird ein Schlussbericht verfasst.

Wann bekommt man Bescheid über Restschuldbefreiung?

Das Insolvenzgericht erteilt die Restschuldbefreiung in der Regel am letzten Termin des Verfahrens. Rechtskräftig ist die Erteilung aber erst, wenn der Schuldner den Beschluss erhalten hat und innerhalb von 2 Wochen keine Beschwerde einlegt.

Wann ist man pleite?

Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens besteht, sobald der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommt. Die Zahlungsunfähigkeit oder drohende Zahlungsunfähigkeit ist ebenso wie eine Überschuldung Grund, das Insolvenzverfahren zu eröffnen.

Welcher Gläubiger darf zuerst bedient werden?

Das klassische „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Genau hier kommt das Insolvenzverfahren ins Spiel: Es soll dafür sorgen, dass das restliche Vermögen des insolventen Unternehmens möglichst gerecht auf alle Gläubiger verteilt wird. Sobald das Verfahren läuft, kann niemand mehr persönlich seine Schulden eintreiben.

Welche Schulden müssen zuerst bezahlt werden?

Wenn du den niedrigsten möglichen Betrag zahlen willst, solltest du die Schulden in der Reihenfolge vom höchsten Zinssatz zum niedrigsten zahlen – das heißt, erst Kreditkarte 1, dann Kreditkarte 2, dann das persönliche Darlehen und dann die Hypothek.

Was bedeutet die Schlussrechnung vom Insolvenzverwalter?

Wenn das gesamte Vermögen verwertet (d.h. zu Geld gemacht) worden ist, legt der Insolvenzverwalter dem Gericht eine Schlussrechnung vor, die vom zuständigen Rechtspfleger geprüft und beschieden wird. Anschließend wird ein Schlusstermin bestimmt.

Was heißt die Schlussverteilung ist vollzogen?

Die Schlussverteilung markiert (fast) das Ende des Regelverfahrens. Bis es soweit ist, vergehen in der Regel mehrere Jahre. Ist die Verwertung vollständig abgeschlossen, erfolgt die Schlussverteilung (§ 196 Abs. 1 InsO).

Was bedeutet Restschuldbefreiung angekündigt für mich?

Es bedeutet, dass das Insolvenzgericht dem Schuldner am Ende des Insolvenzverfahrens die restlichen Schulden erlässt, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht getilgt wurden.

Wann meldet sich der Insolvenzverwalter?

Hierzu erlässt es einen Gerichtsbeschluss und bestellt einen Insolvenzverwalter. Den Gerichtsbeschluss erhalten Sie per Post und der Insolvenzverwalter wird sich bei Ihnen melden. Das kann zwischen einer und sechs Wochen dauern.

Was ist der Ablauf eines Insolvenzverfahrens?

Ablauf eines Insolvenzverfahrens: Sämtliche Schritte 1 Prüfung des Insolvenzantrags 2 Das vorläufige Insolvenzverfahren 3 Eröffnung des Hauptverfahrens 4 Anmeldung der Ansprüche der Gläubiger 5 Alternative zur Zerschlagung: Das Insolvenzplanverfahren 6 Abschluss des Verfahrens

Was sind die Kosten für das Insolvenzverfahren?

Es gibt Grundsätzlich keinen Grund vor den Kosten für das Insolvenzverfahren zurück zu schrecken. In der Regel sind diese nur ein Bruchteil der Gesamtschulden und nichts tun wird unangenehmer und oft auch teurer. Insolvenz = Die Stundung der Verfahrenskosten, Umfang und Dauer der Stundung.

Was ist das Insolvenzplanverfahren?

Das Insolvenzplanverfahren gibt die Chance, auch noch in der Insolvenz eine Sanierung anzugehen. Die Grundzüge des Verfahrens sollten daher jedem, der sich mit dem „modernen“ Insolvenzrecht beschäftigt, vertraut sein.

Wie lange dauert die Ausarbeitung eines Insolvenzplans?

Hier wird dem Unternehmen während des Eröffnungsverfahrens die Ausarbeitung eines Insolvenzplans erlaubt. Nach Ablauf der drei Monate muss das Gericht die (altbekannte) Entscheidung treffen, ob das Insolvenzverfahren eröffnet oder mangels Masse abgewiesen wird.